Für euren Besuch und die vielen guten Gespräche möchte ich mich bedanken.
Ein herzliches Dankeschön Herrn LAbg. Dr. Peter Csar für die einfühlsamen,
treffsicheren und ehrenden Worte der Laudatio, Herrn Kurator Josef Scherrer für Einladung, Konzept und hilfreiche Unterstützung!
Kommentar
GALERIE WIMMER WELS - 15. April 2018
LAbg. HR Dr. Peter CSAR – Laudatio
Paul Klee hat gesagt, Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar. Das bedeutet, da sieht man etwas hinter dem Bild, was unmittelbar vorgestellt wird und abgebildet wird und es wird damit etwas transportiert. Malerei und Kunst beginnen immer dort, wo Worte nicht reichen können und Gedanken und Ideen verbildlicht werden. Das sehen wir heute mit dem Künstler Michael Unterluggauer, den ich heute vorstellen darf.
Der Name sagt schon einiges aus, er ist kein Oberösterreicher, Unterluggauer kommt aus Lienz, er ist Sohn eines Lienzer Landwirtes und Schuhmachermeisters, verheiratet, Vater von zwei Kindern und Großvater von vier Enkeln und ist gelernter Lehrer. Vor ein paar Jahren hat er seine Zelte in Osttirol abgerissen, ist übersiedelt, hat seine Heimat verlassen um nach Oberösterreich zu übersiedeln, ins Mühlviertel. Eine Art Familienzusammenführung mit Tochter, Schwiegersohn und Enkelkindern und ich habe einmal die Freude gehabt, dass ich eingeladen war bei ihm in Engerwitzdorf, da hat er mir seine Enkeln vorgestellt, seine Augen haben geleuchtet und er hat gesagt, das ist wie ein zweites Mal verlieben. Das zeigt schon Vieles von dem Künstler, zeigt seine Emotionen, dass er ein Familienmensch und sehr gefühlsbetont ist. Um auf seine Übersiedlung zurück zu kommen. Es ist nicht einfach nach einem langen Lebensweg seine Heimat verlässt, alles niederreißt, alles verkauft und dann übersiedelt. Der Grund ist offensichtlich. Es ist schwierig, wenn ein Osttiroler ins Mühlviertel übersiedelt. Aber es hat bestens funktioniert, ich gratuliere. Das spricht auch für den Künstler und seine Familie, dass er ein leutseliger Mensch ist und auch wieder wurzeln kann.
Von Beruf ist Michael Unterluggauer Hauptschullehrer und die letzten sechs Jahre Volksschuldirektor. Er hat den Beruf geliebt, er hat sich mit Menschen, mit Kindern gerne auseinander gesetzt . Er hat den Dialog gepflegt und daraus auch Kraft geschöpft, er hat Werte vermittelt, was ihm besonders wichtig ist, er hat Beziehungen gepflegt, diese beobachtet und daraus gelernt.
Lehrer sein ist die eine Seite, es gibt aber auch eine andere Seite des Lebens von Michael Unterluggauer. Und dies ist das Malen, die Kunst. Seit mehr als vierzig Jahren betreibt er die Malerei, er ist kein Hobbymaler, er ist ein ernsthafter Maler. Das drückt sich auch bei ihm in seinen Farben, seinen, Kompositionen seinen Botschaften aus. Aus jeder Begegnung mit Menschen nimmt er Sinneseindrücke auf, diese werden dann
vielfach in Bilder umgesetzt.
Diese Botschaften sind für ihn in erster Linie positiv gepolt und, wissend um das Negative in der Welt, dieses mit seinen Mitteln anprangern. Er ist ein offener, weltaufgeschlossener Mensch, ein
kommunikativer Mensch, sehr direkt, sehr wertschätzend in der Kommunikation und legt besonderen Wert auf die Sprache. Er spricht sich ausdrücklich gegen die Verrohung der Sprache aus und versucht
die Botschaften seines Gegenübers zu erkennen. Wichtig sind ihm Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, die Lüge darf nicht gesellschaftsfähig werden. Und das drückt sich auch in seinen Bildern
aus. Mit seinen Bildern möchte Unterluggauer seine Werte vermitteln, Lebenswerte weitergeben, die wichtig sind. Glück, Gerechtigkeit, Ehrlichkeit, Familie, Achtsamkeit und Respekt. Seine
Bilder sollen Kraft darstellen von den Werten, das positive Handeln soll in das Auge des Betrachters kommen und Lebenssinn und –orientierung vermitteln.
Nach all dieser positiven Darstellungsform legt er Wert darauf, dass er kein so genannter Softie ist, ganz im Gegenteil, es ist ihm wichtig klare Botschaften zu senden. Und das gelingt ihm mit
seinen, wie es ihm bereits als Lehrer und Direktor gelungen ist.
Die Bilder sollen zum Nachdenken anregen, Denken über den Lebenssinn, Denken, was uns im Leben wichtig ist, aber daraus Botschaften mitnehmen. So auch bei den Clownbildern, die ihm wicht sind und
die eindeutige Botschaften übermitteln, frei nach Charlie Rivel: „Der Clown lebt in uns allen, und im Raum der Manege zeigt er unser Dasein, das Abenteuer des Lebens und unser innerstes
Wesen.
Der Betrachter ist gefordert die Botschaften, die in den Bildern versteckt sind, aufzusaugen. Alle Bilder haben eines gemeinsam: Sie transportieren Emotionen. Die Bilder zeichnen sich aus mit grafischen, geometrischen Elementen, mit organischen Strukturen. Professor für Kunst- und Architekturgeschichte Lalo Srkarlovic bezeichnet ihn überhaupt als „grafischen Maler“.
Seine künstlerischen Vorbilder sind in erster Linie Adolf Luchner, Schüler Kokoschkas, Antoni Tapies und in besonderer Weise Herbert
Böckl.
Wie entstehen solche Bilder? Er überlegt sich die Grundfarbigkeit, geht zur Leinwand und durch unentwegtes Agieren und Reagieren nehmen die vielen Schichten Gestalt an. Die besten Arbeiten
entstehen aus dem Bauch, aus dem fast Unbewussten. In gnädigen Stunden und Minuten hat er das Gefühl als Passagier, sozusagen von außen, seinen Händen zuzusehen, wie sie Farben und Formen wie von
selbst suchen und finden.
Entscheidend für die Qualität der Arbeit ist für ihn nicht zuletzt der intuitive Punkt des Aufhörens, der „Geh-Punkt“, der im richtigen Moment stattfinden muss.
Wir als Betrachter können uns dann einlassen in die Kommunikation mit der Arbeit des Malers Michael Unterluggauer und, wie Paul Flora es einmal formuliert hat, „… wer viel schaut, der wird auch
viel sehen“.
Michael Unterluggauer hat in seinem Leben viele Ausstellungen bestritten, in vielen Galerien. Ich freue mich, dass Sie heute hier sind und in Oberösterreich ihre Gemälde präsentieren. „LET`s Get 2gether“ steht als Motto dieser Ausstellung, wie ich meine überhaupt für sein Denken und seine Arbeit.
Geschätzte Besucher, ich habe jetzt versucht die innere Seite des Künstlers zu beschreiben, seine emotionale Seite, das, was ihm besonders
wichtig ist. Wir sehen in seinen Bildern, wie es in seinem Inneren aussieht.
Nehmen Sie aus diesen Bildern Kraft, Spirit und Power mit für Ihr Leben, für die heutige Ausstellung und auch dafür, dass Sie den Weg hierher gefunden haben. Ich wünsche Ihnen heute alles
erdenklich Gute, viel Spaß, gute Begegnungen und insbesondere spannende Dialoge!